Liebe Pfeifenmänner und Pfeifenfrauen und Pfeifenmännerfreunde und Pfeifenmännerfreundinnen und Pfeifenfrauenfreunde sowie Pfeifenfrauenfreundinnen,

es ist die Zeit der weihnachtsbriefmäßigen Jahresrückblicke. Das kann ermüdend sein, wir steigen trotzdem mit ein! Fassen uns jedoch kurz, versprochen! Und rollen das Geschehen von hinten auf:

Gerade eben erst: Einige von uns dürfen mal den großen FC Bayern pfeifen. Okay, es ist „nur“ E-Jugend – aber ein tolles Event, das sich hier zur feinen Serie mausert.

Dezember: Knoblauch-Zeit in Kröllwitz. Alternativer Titel: Schiri-Weihnachtsfeier. Wer dabei war, hat’s genossen. Wer nicht dabei war, kann HIER nachlesen, was in Ottos Hütte los war.

Dezember, nochmal: Dirk Simon macht sein 2000. Spiel (darunter ungefähr auf Listenplatz 1981: das diesjährige Stadtpokalfinale) – und steht damit stellvertretend für gaaaanz viele, die dieses Hobby schon jahrzehntelang betreiben, trotz mancher Widrigkeit.

Oktober: Apropos Widrigkeit. Gegen verbale Attacken helfen wahlweise dickes Fell, Gelassenheit, Gelbe/Rote/Gelb-Rote Karten oder Zurückschnauzen. Körperliche Gewalt gegen Schiris ist selten, und hier doch passiert, mit Migrationshintergrund. Bittere Ironie, dass einer zum Opfer wird, der in genau diesem Kontext als Brückenbauer gilt. Die Aufarbeitung hat begonnen, sie ist mühsam.

Oktober, nochmal: Ein Schiri-Lehrgang geht zu Ende, bringt uns neue Referees im zweistelligen Bereich. Das alles ist wichtig, Arterhaltung und so. Auch der DFB hat‘s erkannt, nominiert 2023 als „Jahr der Schiris“ und trommelt laut. Angeblich bringt’s erste Erfolge, die Zahl steigt, heißt es. Der HFC macht eine Dankeschön-Aktion, begrüßt die neuen Schiris ganz offiziell mitten im Stadion und lädt die gesamte Gilde zum Heimspiel ein, inklusive Meet&Greet mit dem Schiri der Partie, der sächsischen Nachwuchshoffnung Richard Hempel (26).

April bis September: Business as usual ohne sonderliche Auffälligkeiten. Will heißen: Unsere Schiris bringen erfolgreich eine Saison zu Ende, feiern diesen Umstand in irgendeinem ferientauglichen Winkel der weiten Welt (Malle, Harz, Balkon, Balkan, Antarktis, Sennewitz etc.), und starten alsbald in die aktuelle Serie.

März: Premiere für unseren U18-Förderkader. Der neueste heiße Scheiß auf dem Schulhof ist vor allem ein Projekt gegen Aussteiger. Denn viele Neuen hören (zu) schnell wieder auf. Für manche ist’s wirklich nix. Auf die Anklagebank gehören aber auch: die herzensguten Eltern, die „emotionalen“ Trainer, die fehlende Willkommenskultur in den Vereinen.

Zurück in die Gegenwart: Mit diesen Eindrücken entlassen wir euch und uns nun ohne Umschweife in hoffentlich friedliche Weihnachtstage, einen hoffentlich friedlichen Jahresausklang und ein hoffentlich friedlicheres 2024 – auf möglichst allen (Schau-)Plätzen dieser Welt.

Euer Schiedsrichter-Ausschuss