Der jüngste Schiedsrichter-Lehrgang in Halle brachte im Oktober 20 angehende Referees für die Saalestadt und den angrenzenden Saalekreis hervor. In Zeiten, in denen man die nun wirklich sehr gut brauchen kann, ist das freilich eine wichtige und schöne Nachricht für die beiden kooperierenden Fußballverbände. Und weil man das auch beim ranghöchsten Verein der Region weiß, lud der Hallesche FC die Neuen gestern (06.11.23) kurzerhand zum Heimspiel gegen Viktoria Köln ein – und den Rest der halleschen Schiris gleich mit.
Dazu muss man wissen: Freien Eintritt zu DFB-Spielen genießen aktive Schiris grundsätzlich immer, und so müssen auch Profi-Vereine Kontingente bereithalten. Meist – und so auch im Leuna-Chemie-Stadion – landet man mit diesen Freikarten aber nicht auf den Premiumsitzen.
Gestern war das anders. Für Halles Schiris gab es Tribünensitze. Mehr als 50 Kollegen waren der Einladung gefolgt, füllten einen ansehnlichen Teil von Block 2 und durften später einen 2:1-Heimsieg bejubeln. Vielleicht sollte der HFC dies also öfter so handhaben. :-)
Aber hoppla: Kurz vor der Halbzeitpause plötzlich viele leere Plätze im „Schiri-Block“. Was war da los? Nun, kaum war die erste Hälfte vorbei, ging es für die Neuen runter auf den Platz, geradewegs in den Mittelkreis. Mit Stadiondurchsage und Präsentübergabe wurde die Aufnahme in die Gilde feierlich begangen und öffentlich gemacht. Auch aus der Fankurve – den Schiedsrichtern ja oftmals nicht sonderlich zugeneigt – gab’s dafür Applaus.
Applaus in Richtung HFC kommt derweil von Verbandspräsident Thomas Paris: „Schön, dass uns der Verein das ermöglicht hat!“
Meet & Greet mit dem Bundesliga-Referee
Für alle, die nach dem Schlusspfiff noch ein wenig Geduld aufbrachten, gab es ein weiteres kleines Highlight. Der „richtige“ Schiri des Spiels war bereit für Autogramme (die ihm alsbald ausgingen!) und ein kleines Fotoshooting auf dem Spielfeld. Dass es sich hierbei mit Richard Hempel um einen sympathischen 26-Jährigen aus dem benachbarten Sachsen handelt, der das Spiel jederzeit souverän im Griff hatte, war eine weitere glückliche Fügung dieses Abends. Denn der gerade in die 2. Bundesliga aufgestiegene Dresdner ist, wenn man so will, in einer nicht gerade mit vielen ranghohen Schiris gesegneten Region derzeit die Nachwuchshoffnung für ganz Mitteldeutschland – also gleich das perfekte Vorbild für Halles Neulinge.
Text: Reinhard Franke | Fotos: Andreas Feineis
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