Wenn der Sieger eines Pokalendspiels erst 2 Stunden und 36 Minuten nach Spielbeginn feststeht – tja, dann gab es entweder ein ergiebiges Unwetterchen mit erheblicher Unterbrechung. Oder eben doch eine äußerst knappe Entscheidung.

Letzteres war der Fall am Tag der Arbeit: Überstunden! Mehr als 90 Minuten ranklotzen mussten Stadtoberligist Kanena und Landesklasse-Vertreter Nietleben. In der regulären Spielzeit eine Nullnummer, holte sich der Favorit den Pott dann vom Elfmeterpunkt. Alle Elfer verwandelt, Endstand 5:6. Dabei war Kanena in Minute 103 durch Goalgetter David Reza sogar in Führung gegangen, und es roch im Stadion am Zoo nicht nur nach Bratwurst, sondern auch ein klein wenig nach Sensation.

Im Finale um den Reservepokal, drei Stunden eher an gleicher Stelle angepfiffen, stand der Sieger indes schon in der regulären Spielzeit fest: Der BSV Ammendorf II schlug die Frösche von Neustadt III mit 1:0. Das goldene Tor schoss Florian Kanditt in der 56. Minute.

Spielausschussvorsitzender Sven Wunderlich tickerte alsdann Folgendes in die Redaktion: „Beide Spiele auf Augenhöhe, es war kein Klassenunterschied zu erkennen. Dennoch gewannen die höherklassigen Mannschaften die Spiele – aber denkbar knapp. Nietleben zieht damit erneut in den Landespokal ein. Hoffentlich ist Sportkamerad Theumer nicht wieder Losfee… [der hallesche Schiri-Chef zog im Vorjahr nämlich als Krankheitsvertretung ausgerechnet die Halleschen Vereine in Runde 1 gegeneinander, Anm. d. Redaktion]. P.S.: Unglaubliches Glück beim Wetter! Und Zuschauerrekord. Weil es in Halle eben nicht nur den HFC gibt… 1000 Dank an den ausrichtenden VfL…die Fans, …die Vereine!

Was andere noch so bemerkt haben:

  • Kanena freut sich auch ein bisschen pyrotechnisch übers knappe Resultat.
  • Äußerst ambitionierter Stadionsprecher ist auch mit Geburtstagskalender ausgestattet.
  • Familiär-frühkindliche Trainerausbildung in Nietleben. :-)
  • Drohnenpilot: Like für die witzigen Dialoge auf der Tribüne, abgesehen vom zu aggressiven Ende.

Text: Reinhard Franke | Redaktionelle Unterstützung: Sven Wunderlich & Steffen Petrak | Fotos: Mario Bär & Sven Wunderlich | Video: Tim Treizel