„Fünf Prozent Hoffnung haben wir noch“, berichtet Raghed Badawi am Telefon. Unser syrischstämmiger Schiri-Kollege wirkt so gefasst wie nur möglich – dabei gilt es als sehr wahrscheinlich, dass seine Eltern beim Erdbeben in der Grenzregion Türkei/Syrien ums Leben gekommen sind. Ein Bruder habe sich noch durch das Fenster retten können, und habe dann dabei zusehen müssen, wie das Haus samt seiner Eltern zusammenbrach. Dass sie unter den Trümmern noch lebend gefunden werden, gilt den Berichten aus Ragheds Heimat zufolge als beinahe ausgeschlossen.

Wie auch sein Bruder Shahm ist Raghed als Schiedsrichter für unseren Verband aktiv. Beide sind Mitglieder beim Roten Stern Halle, im besten Sinne „angekommen“ nach ihrer Flucht vor dem Krieg in Syrien über die Türkei im Jahr 2015. Der ohnehin leidvollen Biographie der Badawis fügt das verheerende Erdbeben nun aller Wahrscheinlichkeit nach ein weiteres trauriges Kapitel hinzu.

Einfühlsame Sofort-Aktion vom SV Halle

Sofort reagiert haben die Sportfreunde von Shahms anderer sportlichen Heimat, dem SV Halle. In einem gefühlvollen Beitrag (https://www.sv-halle.de/neuigkeiten/nach-erdbeben-hilfe-f%C3%BCr-unseren-trainer-shahm) wird Shahm, der dort Reha-Trainer ist, genauso beschrieben, wie ihn auch seine Fußballschiedsrichter-Kollegen gut kennen.

Und: Es gibt eine Hilfsaktion! Wir zitieren:

Um ihm diesen Wunsch zu erfüllen und ihm die Sorgen jeglicher Finanzierung abzunehmen, haben wir in Kooperation mit der Mitteldeutschen Zeitung eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Sie soll helfen, Shahm den Flug in die Türkei und die Weitereise zu ermöglichen und zusätzlich auch dem Bruder, der nach dem Erdbeben alles verloren hat, obdachlos ist und vor dem Nichts steht, zu helfen.

Als Verein haben wir ein Spendenkonto eingerichtet.  

IBAN DE 1580 0537 6203 8009 3301 

Der Verwendungszweck lautet: „Hilfe für Shahm“.  

SFV Halle untstersützt Spendenaufruf

Als örtlicher Fußballverband schließen wir uns diesem Aufruf gern an und bitten alle Fußballfans um großzügige Unterstützung, sei es durch eigene Spenden oder intensives Teilen dieses Beitrags.

Den Badawi-Brüdern wünschen wir viel Kraft in diesen schweren Stunden – und hoffen mit ihnen auf ein Wunder! Shahm ist derweil bereits ins Katastrophengebiet aufgebrochen. Ein Artikel dazu ist heute (Donnerstag, 9.2.23) in der MZ erschienen.

Archiv-Foto – NICHT vom aktuellen Erdbeben (Quelle: Pixabay)