Update 3.12./21:10: Die 2G-Regel gilt doch. Man war sich da in den Ministerien offenbar uneins… Wir ändern diesen Text aber nicht erneut, sondern verweisen auf diesen neuen Beitrag.

Update 26.11./15:30: In der Erstfassung dieses Textes hatten wir berichtet, dass in Kabinen und Duschen die 2G-Regelung gelte. Der Landessportbund hatte dazu angefragt und nun eine anderslautende Interpretation des Sportministeriums veröffentlicht. Wir haben die betroffenen Textstellen entsprechend neu formuliert.

Nachdem der Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) am vergangenen Freitag eine vorerst zweiwöchige Unterbrechung des Spielbetriebs durchgesetzt hatte, haben sich Vereinsvertreter der Halleschen Klubs in einer Videoschalte des örtlichen Verbands gestern (25.11.21) mehrheitlich für den sofortigen Gang in die Winterpause ausgesprochen. Im Gegenzug sei zu prüfen, den Spielbetrieb so früh wie möglich wieder aufzunehmen – sofern Witterung und Corona-Lage dies dann zulassen.

Dieses Votum wird Thomas Paris, Präsident des Stadtfachverbands (SFV Halle), nun in die Sitzung beim Landesverband mitnehmen. Der FSA hatte betont, die Sicht der Vereine in die Entscheidung einzubeziehen. Ergebnisse werden am Wochenende erwartet. Zwar ist – je nach Verordnungslage in den Städten und Kreisen – das Fußballspielen und Trainieren nicht grundsätzlich verboten, man strebt aber eine weitgehend abgestimmte Linie an.

Einige Vereine aus Halle hielten die Fortsetzung des Pflichtspielbetriebs unter 3G-Regelung zwar für möglich, selbst wenn Fußballer ohne „Geimpft-oder-Genesen“-Status weder Kabine noch Duschen nutzen dürften. Nach heutigem Stand ist diese 2G-Regel für den Sozialtrakt zwar (zunächst) wieder vom Tisch. Andererseits könnte die angespannte Lage dazu führen, dass eine Verschärfung der Regelungen optimistische Planungen schnell wieder zunichtemacht. Zudem zeigt der Blick in Nachbarkreise, dass man auch anderswo schon auf das nächste Kalenderjahr fokussiert.

Training weiter möglich, aber …

Der Trainingsbetrieb im Freien steht momentan noch nicht auf dem Index – eingehaltenes Hygienekonzept vorausgesetzt. Dies könnte sich als wertvoll erweisen, weil es die „Vorlaufzeit“ für die Wiederaufnahme der Pflichtspiele verkürzt.

Wer sich 3G nicht unterwirft, ist momentan raus in punkto Spielbetrieb. Ansonsten ist Sport im Freien derzeit nicht grundsätzlich verboten.

Insbesondere an Junioren-Teams gerichtet, fand der SFV-Nachwuchsverantwortliche Bo Weiß zum Thema Training beim späteren internen Fazit allerdings deutliche Worte: „Trainieren ist zwar nicht untersagt, und auch überhaupt sind Minderjährige ja großzügig von Verboten ausgenommen. Ganz persönlich bin ich aber der Meinung, dass ausgerechnet im Nachwuchs die Reduzierung von Kontakten das Gebot der Stunde ist. Kinder sind – weil mehrheitlich natürlich noch ungeimpft – schließlich unschuldig und unfreiwillig die derzeitigen Treiber des Infektionsgeschehens. Gerade hier müssen wir  Fußballer uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein.“ Natürlich sei dies ein zweischneidiges Thema, sagt Weiß mit Verständnis für andere Meinungen. Die Entscheidung pro oder contra Training treffe letztlich aber ohnehin die Kommune.

Nachhaltiger Zeitvertreib in der Pause: Impfen lassen!

Im nicht-öffentlichen Teil der Videoschalte sprachen sich die SFV-Verantwortlichen außerdem gemeinsam für eine weitere wichtige Botschaft aus: „Wenn wir jetzt für geraume Zeit in die Pause gehen, mit dem Ziel einer baldigen und nachhaltigen Rückkehr auf die Plätze, dann ist das für die noch ungeimpften Sportfreunde das ideale Zeitfenster auf dem Weg zum vollständigen Impfschutz.“ Nach Schätzungen einiger Vereine sind deren Akteure zum weit überwiegenden Teil geimpft oder genesen. Gedankenspiel: Wären es (fast) alle, hätte es keiner Planänderungen bedurft.

Vielfach beklagt wurde indes die extrem kurzfristige Spielabsage durch den Landesverband in der Vorwoche. „Zu Wochenbeginn noch war vom genauen Gegenteil die Rede, und dann hat man am Freitagnachmittag den Rückzug angetreten – als manch ein Verein schon quasi mit der Anreise beschäftigt war“, hieß es pointiert aus Vereinskreisen.

Fotos/Montagen: Marcel Theumer, mit Bildmaterial von pixabay.de | Text: Reinhard Franke

Gelbe Karte für Impfzögerer. Wer nicht G(eimpft) oder G(enesen) ist, darf zwar (derzeit) noch mittrainieren. Fraglich war bis zuletzt, ob Kabinen und Duschen schon mal tabu sind. Oder in Fußballersprache: Innenraumverweis? Erstmal nicht, schreibt das Sportministerium auf eine aktuelle Anfrage des Landessportbunds.

Hallenser Schiris empfehlen „reiferen Semestern“ diese Rote Karte! Wer geimpft ist, leistet einen wichtigen Beitrag für die Rückkehr auf die Plätze. Und für sich selbst. Und für die Gesellschaft.