Der Stadtfachverband Fußball Halle (kurz: SFV Halle) will seine Akteure, insbesondere die Schiedsrichter, künftig noch stärker schützen und unterstützen.
Der Verband plant, ausgehend von der Beschreibung von Gewalt-Situationen über eingehende Schiedsrichter-Sonderberichte, selbst aktiv Anzeige bei der Polizei zu erstatten – um damit zum kollektiven Fürsprecher von betroffenen Akteuren zu werden. Die Idee: Wer eine schwierige Situation durchlebt hat, unter Druck gesetzt wird oder sich aus anderen Gründen nicht selbst zu einer Anzeige in der Lage sieht, soll Entlastung erhalten, indem „sein“ Verband in die Bresche springt. Natürlich wird dies nur in besonders schweren Fällen geschehen, die über das im Fußball übliche Maß an Rivalität und Emotionalität deutlich hinausgehen. Dazu bedarf es jeweils einer Einzelfallprüfung und einer rechtlichen Prüfung, ob eine solche „Vertretung“ im vorliegenden Fall auch möglich ist. Der SFV Halle hat im Zuge dieser Überlegungen umgehend rechtlichen Beistand organisiert – und fungiert auch als Vermittler für Betroffene.
SFV-Präsident Thomas Paris kommentiert: „Dieser Schritt soll ein starkes Signal in beide Richtungen sein: Erstens stehen wir Seite an Seite mit unseren Schiedsrichtern und anderen Opfern von Gewalt. Und zweitens wollen wir klar kommunizieren, dass Gewalttäter auf unseren Fußballplätzen nichts zu suchen haben. Wer nicht ohne Hass und Gewalt auskommt, ist bei uns nicht willkommen!“
Hintergrund: In jüngster Zeit war es in Spielen des SFV-Bereichs immer öfter zu schwerwiegenden Vorfällen gekommen, die sich meist gegen die Schiedsrichter richteten. Dabei haben nicht-tolerierbare verbale und körperliche Attacken derart zugenommen, dass der Verband befürchten muss, seinen Spielbetrieb nicht mehr absichern zu können, weil sich Schiedsrichter diesen Aggressionen nicht mehr aussetzen möchten.