Einen höchst unterhaltsamen Abend erlebten 330 Zuschauer am Freitagabend (19.8.) bei der Eröffnung der halleschen Fußballsaison auf der Alm in Wörmlitz.

Das war viel mehr als einfach nur das Stadtoberligaspiel Wörmlitz gegen Ammendorf II! Hervorragendes Setting im Süden von Halle: Der Himmel weint nicht, obwohl die Wetter-Apps genau das orakelt hatten. Der Spielmannszug Halle gibt klangvoll am Spielfeldrand seine Visitenkarte ab – gleich geht’s also los. Kinder bevölkern die Hüpfburg, Hungrige bevölkern den Grill, Durstige bevölkern den Bierwagen. Und wer Fußball schauen will, findet sich so langsam an der Seitenlinie ein.

Die Mannschaften kommen eher als gewohnt, mit Einlaufkindern an der Hand. Sebastian Kuleßa, Trainer der Gastmannschaft, wird zunächst aus ganz anderem Grund aufs Feld gebeten: 22 Tore hat der Stürmer für Amme II in der Vorsaison geschossen. Ehre, wem Ehre gebührt. Heute ist er „nur“ an der Seitenlinie aktiv. Und zwar nicht viel leiser als eben noch jener Spielmannszug!

Kurz nach 18:30 Uhr ist es, als Schiri Paul Geißler sein Quasi-Abschiedsspiel anpfeift. Den Lehrwart des Stadtverbands zieht es beruflich nach Thüringen. Heute bekommt er alle Hände voll zu tun.

Apropos: Alle Hände voll zu tun bekommt in der Halbzeitpause auch Dieter Kliemke. Moderiert von Sven Wunderlich, seinem Nachfolger als SFV-Spielausschussvorsitzender, fischt er eine Loskugel nach der nächsten aus der Trommel – live übertragen bei Youtube. Wenige Minuten später stehen die Paarungen der nächsten Pokalrunde in Stadtpokal und Reservepokal fest (Liste siehe unten!).

Wörmlitzer Jubel brandet auf, als bei der Auslosung für den Reservepokal nur noch zwei Kugeln im Topf sind. Es handelt sich nämlich um die übrig gebliebenen Freilose. Und unter denen muss sich auch die zweite Mannschaft von der Alm befinden. Und so ist es dann auch: Wörmlitz II ist kampflos weiter. Auch nicht schlecht (zumal die Erste in der Vorwoche ausschied).

Szenenwechsel, zurück aufs Feld. Da bricht soeben die zweite Halbzeit an. Über den Zuschauern flammt Flutlicht auf, Wörmlitz liegt seit Minute 27 mit 0:1 hinten und rennt jetzt an in Richtung untergehende Sonne. Flutlichtgelb meets Abendrot.

Romantisch? Nun ja: Der knappe Spielstand verleiht dem Spiel ordentlich Würze, es geht mitunter hart zur Sache und es wird laut von draußen. Nach einer robusten Aktion kurz vorm eigenen Sechzehner sieht Felix Remmler (Wörmlitz) eine halbe Stunde vor Schluss Gelb-Rot. Seine Teamkollegen schockt das wenig, es geht hin und her, es gibt eine Menge Strafraumaktionen auf beiden Seiten. Wörmlitz mit mehr Ballbesitz, Ammendorf mit gut vorgetragenen schnellen Kontern. Die hektische Nachspielzeit bringt eine Rudelbildung, eine schwerere Verletzung und vier weitere (von insgesamt sieben) Gelben Karten. In der allerletzten Szene des Spiels kommt es, man möchte sagen „typisch!“, zu einem weiteren intensiven Foulspiel. Aber sowohl Schiri Geißler als auch Ammendorfs Offensivabteilung schalten schnell, aus dem Vorteil entwickelt sich ein schnörkellos vorgetragener Angriff, der erst zum 0:2 und dann zum sofortigen Spielende führt. Letztlich nicht unverdient siegt Ammendorf auf der Alm.

Das sieht auch Wörmlitz-Präsident Jörg Patzner so: „Am Ende haben wir alles reingeworfen und hätten auch einen Punkt mitnehmen können, aber vor allem aufgrund der ersten Hälfte geht der Sieg für Ammendorf schon in Ordnung. Wir danken dem Verband, dass er uns für die Austragung das Vertrauen geschenkt hat. Das war eine tolle Atmosphäre und ein rundherum gelungener Abend bei uns auf der Alm.“

Und das sind die Resultate der Pokalauslosung: