Wahrscheinlich ein Novum in der Hallenser Fußballgeschichte: Mitten in der Folgesaison wird eines herbstlichen Freitagabends unter Flutlicht hoch über der Saale nachträglich ein Pokalsieger ermittelt. Na logo, wegen Corona.
Noch in der Vorwoche standen sich die zweiten Vertretungen vom BSV Halle-Ammendorf und Turbine schon einmal gegenüber – in der aktuellen Saison, in der Stadtoberliga, in Ammendorf. Man trennte sich 2:2.
Heute, an anderer Stelle, war das Ergebnis fundamental anders. Ammendorf reißt nach einem 4:0-Erfolg auf des Gegners Platz gut gelaunt die Hände in den Nachthimmel. Rund 100 Zuschauer, darunter neutralen Beobachtern zufolge auch „interessant gelaunte Fanlager“, sehen ein lange Zeit ausgeglichenes Spiel, das torlos in die Halbzeitpause geht.
Souverän geleitet von Schiri Ismaeel Alothman handelt es sich um ein Spiel mit vielen Nickligkeiten, weder fair noch sonderlich unfair.
Und es handelt sich um ein Spiel, dessen Torreigen spektakulär beginnt: mit einer direkt verwandelten Ecke. Der dafür verantwortliche 15er, Tim Herzog, besorgt vier Minuten später auch noch das 0:2 und bricht der Heimmannschaft damit wohl das Genick. Turbine muss aufmachen, wird dadurch anfällig, vorm 3:0 versagt die Abseitsfalle.
Kurz vor Schluss wird’s überflüssig. Ein Foulspiel kurz vorm Strafraum ist heftig und notbremsig zugleich, Rot also die logische Folge. Der fällige Freistoß schlägt zum Endstand ein.
Fun Fact am Rande: Das oben schon erwähnte Flutlicht leuchtet nicht an allen Stellen gleich hell. Ausgerechnet an den Trainerbänken fehlt ein wenig die Erleuchtung. Unbestätigten Infos zufolge will man dem Gezeter der Anwohner aus dem Weg gehen. Die haben also auch für ein Einmal(iges)-Ereignis ein wenig zu wenig Verständnis. Was den Sieger natürlich nicht vom Feiern abhielt.
Fotos: Christian Petzka (oben), BSV Ammendorf (unten) | Textredaktion: Reinhard Franke | Vor-Ort-Recherche: Paul Kamm
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