Fußballtrikots und Lakritze – das klingt nach einem Fall für die Waschmaschine. Aber hier ist das explizit so gewollt: Gleich zwei Hallesche Mädchenteams laufen künftig bei ihren Turnieren mit komplett neuen Trikotsätzen auf – und werben so in rot-weißem Outfit für den Lakritzladen von Mike Strohalm am Rannischen Platz. Der 54-jährige Ladenbesitzer hat dafür knapp 1200 Euro springen lassen. Und erklärt sein Engagement so: „Tja, der Thomas ist bei uns Stammkunde, wir kamen ins Gespräch. Da zeigte sich schnell, dass im Schatten der ganzen Nothilfe-Debatten eben auch Vereine und Verbände auf finanzielle Hilfe angewiesen sind. Uns geht es trotz Corona noch halbwegs gut, weil wir vor drei Jahren einen ganz gut laufenden Online-Shop aufgebaut haben.“ Außerdem sei es eine Win-Win-Situation: „Bei den Turnieren kommen ja viele Leute zusammen. Der Thomas hängt ein Riesentransparent mit auf, das führt bestimmt einige Eltern irgendwann mal zu uns. Und die Mädels selbst sind ja quasi unsere Kundinnen von übermorgen.“
Beim Stadtfachverband Fußball (SFV Halle) ist „der Thomas“ sehr dankbar für das Sponsoring. Einen Nachnamen hat der Mann natürlich auch: Siegmann heißt er, und für Frauen- und Mädchenfußball zuständig ist er. Seine Vorliebe für Lakritz hat die die beiden Herrschaften zusammengeführt. Mit der Spezialisierung auf die Süßware (die es genau genommen auch in salzig und in flüssig gibt…) ist Strohalms Geschäft auf weiter Flur einmalig – und für Siegmann ein regelmäßiger Anlaufpunkt. „Es gibt eben viele Spezialitäten, die man nirgendwo anders bekommt“, so der SFV-Übungsleiter.
Den Lakritzladen im Steinweg gibt es seit 6 Jahren, nebenan ist Mike Strohalm mit einem recht klassischen „Tante-Emma-Laden“ schon seit 1993 selbstständig. Ein Fußballfan ist der Hallenser selbst eigentlich nicht, aber einer seiner drei Söhne ist begeisterter HFC-Fan. Daher ist „Liebe zum Fußball“ den Strohalms nicht fremd. Die Familie steht hinter dem Sponsoring und hat auch sonst ein Auge auf die Nöte anderer: Einen Kleinbus für Behindertentransporte der Caritas habe man auch schon einmal mitfinanziert.
Ob es im Sortiment auch fußballtypische Artikel aus Lakritz gibt? Mike Strohalm muss kurz überlegen: „Eigentlich nicht. Obwohl: Zu WM-Zeiten hatten wir Lakritzschnaps mit einem Fußball oben drauf.“ Aber das ist natürlich noch nix für Strohalms neu ausgestattete „Kundinnen von übermorgen“…
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